Das CERN in Genf

Genf CERN

Die Europäische Organisation für Kernforschung, kurz "CERN", ist bei Meyrin im Kanton Genf beheimatet.

Dort wird vielfältige physikalische Grundlagenforschung betrieben - am bekanntesten ist natürlich der Teilchenbeschleuniger. 3.400 Mitarbeiter sind bei CERN in Genf beschäftigt, 20 Mitgliedsstaaten unterstützen das Projekt. Zusätzlich sind mehrere Tausend Gastwissenschaftler aus knapp 90 Nationen mit wichtigen Projekten befasst.

Mit den im CERN aufgestellten Teilchenbeschleunigern werden Teilchen fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und auf Kollision gebracht. Daraus können die Forscher wertvolle Rückschlüsse über die Zusammensetzung der Materie ziehen. Insgesamt werden im CERN 12 Teilchenbeschleuniger und annähernd so viele Detektoren für die Experimente verwendet. Mit dem "Large Hadron Collider" (LHC) steht den Forschern der weltweit größte Teilchenbeschleuniger zur Verfügung. Der LHC wurde ringförmig gebaut, der Bau selbst begann im Jahr 1994. Der erste offizielle Einsatz des LHC fand dann am 10.09.2008 statt. Installiert wurde der LHC in einem Tunnel mit fast 27 km Umfang. Er besteht aus zwei benachbarten Stahlröhren, die von Hadronenstrahlen in jeweils entgegen gesetzer Richtung umlaufen werden. Weltweite Aufmerksamkeit erregte im Frühjahr 2010 ein Experiment im LHC, bei dem versucht wurde, den Urknall zu simulieren. Der Erfolg stellte sich am 30. März 2010 kurz nach 13.00 Uhr ein, als Protonen erstmals mit einer bestimmten Schwerpunktsenergie zum Kollidieren gebracht wurden.

Nach dem Experiment sagte der Generaldirektor des CERN in Genf, Rolf-Dieter Heuer: "Heute ist ein großer Tag für Teilchenphysiker. Viele Leute haben lange auf diesen Moment gewartet, doch nun beginnt sich ihre Geduld und ihr Engagement auszuzahlen". Vor dem Experiment geäußerte Befürchtungen, dass schwarze Löcher entstehen und die Erde verschlingen könnten, haben sich nicht bewahrheitet und wurden von seriösen Wissenschaftlern auch schon im Vorfeld abgelehnt.

Mit den Experimenten im LHC soll die Herkunft der Teilchenmassen erklärt werden können, aber auch nach anderen Teilchen wird gesucht - alles mit dem Ziel, die Herkunft und Entstehung des Universums besser verstehen zu können.